Baustoffkunde: Poren verschlechtern die Wärmeleitfähigkeit(Porenbeton)Die Wärmeleitfähigkeit von Bau-Materialien spielt im Bereich „Energiesparendes Bauen“ eine große Rolle. Sie beschreibt, wie gut oder schlecht ein Material Wärme weiterleitet. Der Wert für die Wärmeleitfähigkeit ist unabhängig von der Einbaudicke oder Einbauart des Baustoffes. Ein Dämmstoff, also ein schlecht wärmeleitender Stoff, hat eine niedrige Wärmeleitfähigkeit. Massive Stoffe, wie Metall, hartgebrannte Ziegel, Fliesen oder Beton haben dagegen eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Die Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes lässt sich z.B. durch den Einschluss vieler, luftgefüllter Poren verringern. Ein gutes Beispiel dafür ist der Porenbeton.
Die Wärmeleitfähigkeit wird mit dem griechischen Lambda λ abgekürzt. Angegeben wird die Wärmeleitfähigkeit in der Einheit W/mK (Watt pro Meter und Kelvin). Leichte Baustoffe, wie Mineralwolle, Schaumpolystyrol oder Zellulosefasern, haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Sie werden daher in die Gruppe der Dämmstoffe eingeteilt. Schwere und dichte Baustoffe, wie Natursteine, Beton etc., besitzen eine hohe Wärmeleitfähigkeit.
Feuchtigkeit verschlechtert die wärmedämmenden Eigenschaften
Da Wasser Wärme gut leitet, ist die Wärmeleitfähigkeit auch vom Feuchtegehalt des Baustoffes abhängig. Für die Beurteilung der Eignung eines Baustoffes spielt demnach auch das Entfeuchtungsverhalten (also die Trocknungsgeschwindigkeit) eine wichtige Rolle.
Einteilung in Wärmeleitfähigkeitsgruppen
Es ist üblich, für Dämmstoffe eine WLG-Gruppe (Wärmeleitfähigkeitsgruppe) anzugeben. So gibt es z.B. Mineralwolleerzeugnisse in der WLG 035. Diese Erzeugnisse besitzen eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK. Die WLG-Gruppe wird in der Regel auf der Verpackung aufgedruckt. Konstruktionen aus Baustoffen der gleichen Wärmeleitfähigkeit bzw. -gruppe haben bei gleichen Schichtdicken den gleichen Wärmedurchgangskoeffizienten. Sie besitzen also identische wärmedämmende Eigenschaften. Setzt man bei gleicher Schichtdicke einen Dämmstoff mit kleinerem WLG-Wert ein, wird die Wärmedämmung besser.
Verarbeitung von Dämmstoffen im Winter
Bei der winterlichen Verarbeitung von Dämmstoffen in Außenbauteilen ist daruf zu achten, direkt nach dem Einbau die notwendige Dampfbremse zu verlegen und luftdicht zu verkleben. Dadurch wird eine Durchfeuchtung der Wärmedämmung und weiterer Bauteilschichten aus dem Innenraum verhindert. Dies ist besonders bei gleichzeitiger Erhöhung der Baufeuchte (Innenputz, Nassestrich) in Winterbaustellen zu beachten.