In „Etwas Baustoffkunde“ erfahren Sie u.a. wichtiges über den Parameter Wärmeleitfähigkeit [1] und die Einteilung der Baustoffe in Wärmeleitfähigkeitsgruppe [2]n.
Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes, WLG-Gruppen
Die Wärmeleitfähigkeit von Bau-Materialien spielt im Bereich „Energie [4]sparendes Bauen“ eine große Rolle. Sie beschreibt, wie gut oder schlecht ein Material Wärme weiterleitet. Der Wert für die Wärmeleitfähigkeit ist unabhängig von der Einbaudicke oder Einbauart des Baustoffes. Ein Dämmstoff, also ein schlecht wärmeleitender Stoff, hat eine niedrige Wärmeleitfähigkeit. Massive Stoffe, wie Metall, hartgebrannte Ziegel, Fliesen oder Beton haben dagegen eine hohe Wärmeleitfähigkeit. Die Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes lässt sich z.B. durch den Einschluss vieler, luftgefüllter Poren verringern. Ein gutes Beispiel dafür ist der Porenbeton [5].
Die Wärmeleitfähigkeit wird mit dem griechischen Lambda λ abgekürzt. Angegeben wird die Wärmeleitfähigkeit in der Einheit W/mK (Watt pro Meter und Kelvin). Leichte Baustoffe, wie Mineralwolle [6], Schaumpolystyrol [7] oder Zellulosefasern, haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Sie werden daher in die Gruppe der Dämmstoffe eingeteilt. Schwere und dichte Baustoffe, wie Natursteine, Beton etc., besitzen eine hohe Wärmeleitfähigkeit.
Feuchtigkeit verschlechtert die wärmedämmenden Eigenschaften
Da Wasser Wärme gut leitet, ist die Wärmeleitfähigkeit auch vom Feuchtegehalt [8] des Baustoffes abhängig. Für die Beurteilung der Eignung eines Baustoffes spielt demnach auch das Entfeuchtungsverhalten (also die Trocknungsgeschwindigkeit) eine wichtige Rolle.
Einteilung in Wärmeleitfähigkeitsgruppen
Es ist üblich, für Dämmstoffe eine WLG [9]-Gruppe (Wärmeleitfähigkeitsgruppe) anzugeben. So gibt es z.B. Mineralwolleerzeugnisse in der WLG 035. Diese Erzeugnisse besitzen eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/mK. Die WLG-Gruppe wird in der Regel auf der Verpackung aufgedruckt. Konstruktionen aus Baustoffen der gleichen Wärmeleitfähigkeit bzw. -gruppe haben bei gleichen Schichtdicken den gleichen Wärmedurchgangskoeffizienten. Sie besitzen also identische wärmedämmende Eigenschaften. Setzt man bei gleicher Schichtdicke einen Dämmstoff mit kleinerem WLG-Wert ein, wird die Wärmedämmung [10] besser.