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Holzweichfaser-Dämmmatten

Holzweichfaser-Dämmmatten: flexibel, gut wärmedämmend, einfach im Zuschnitt, hohe Wärmespeicherung

Verarbeitung Holzweichfaserplatte
Verarbeitung Holzweichfaserplatte
Handelsnamen Pavatex, Gutex, Steico, Holz-flex Homatherm u.a.
Herstellung, Herkunft
  • aus einheimischen Nadelholzreststoffen und Schwachhölzern, ohne chemisch behandelte Hölzer
  • Fasern werden mit Wasser zu einem Brei vermengt, zu Platten geformt, gep [1]resst und getrocknet; die Fasern verfilzen und werden durch das der Zellulose eigene Bindemittel Lignin gebunden
  • mit Bindemittel Kali-Wasserglas in Stärken bis 20 cm
  • einige Hersteller setzen PVAC-Leim (bis 1%) als Bindemittel zu
  • teilweise Zusatz von Aluminium- bzw. Ammoniumsulfat gegen Schimmel und Fäulnis
stoffliche Eigenschaften kapillarleitfähig, sorptionsfähig, daher im offen eingebauten Zustand feuchteregulierend (überschüssige Feuchtigkeit wird aus der Raumluft aufgenommen und bei Reduzierung der Raumluftfeuchte wieder an die Luft abgegeben), Langzeitverhalten wie Massivholz
Angebot, Liefermöglichkeit Matten in verschiedenen Stärken und Ausführungen, mit und ohne wasserabweisende Zusatzstoffe (Bitumen [2], Wachs) je nach Anwendung
Dämmstoffdichte in kg/m3 ca. 50
Wärmeleitfähigkeit [3] in W/mK 0,038
Diffusionswiderstand [4]szahl µ 3-10, je nach Beimischung von Bitumen/Wachs
Wärmekapazität [5], spezifische in kJ/kgK 2,1
Brandschutzklasse
B 2, teilweise unter Zusatz von Aluminiumsulfat, im Brandfall unbehandelter Platten keine toxischen Stoffe bekannt
Brandverhalten nach DIN EN 13501-1 E
Herstellungsenergieaufwand hoch, nach unterschiedlichen Angaben zwischen 600 bis 1700 kWh [6]pro m3, aber nur 1-2 Monate Nutzung der Dämmung, bis der Herstellungsenergieaufwand wieder eingespart ist
Risiken bei unbehandelten Platten ist nichts bekannt in Bezug auf Ausgasungen, bei bituminierten Platten Gefahr der Emission von verschiedenen Kohlenwasserstoffe [7]n, lungengängige Holzstäube: Verdacht auf Krebs erzeugendes Potenzial
Preis in EUR pro m3 ca. 100 €
Beständigkeit
  • mottensicher, da kein tierisches Eiweiß
  • keine Nahrungsgrundlage für andere Tiere (ausgenommen Holzschädlinge)
  • kurze Durchfeuchtungen werden bei diffusionsoffenen Aufbauten problemlos abgebaut
  • längere Durchfeuchtung vermeiden, da fäulnisgefährdet
Entsorgung recyclingfähig, deponiefähig, unbehandelte Platten kompostierfähig
Zulassungs-Nr. bzw. DIN-Norm DIN EN 13171, Z-23.15-1417 (Holzflex)
Anwendung, Verarbeitung: in bis zu 200 mm starken Matten für Geschossdecken, Innendämmung [8], Trennwände, Zwischensparrendämmung, Außenwanddämmung mit hinterlüfteter Fassade, Zuschnitt mit einem feinzahnigen Sägeblatt, Dämmstoffmesser, Fuchsschwanz mit Wellenschliff
Vorteile:
  • sehr gute bauphysikalische Eigenschaften
  • diffusionsoffene Konstruktionen des wärmegedämmten Daches sind möglich, Wärmedämmstoff [9] kann dadurch ohne Hinterlüftungsebenen eingebracht werden; Voraussetzung dafür ist eine hervorragende Luftdichtheit [10] der raumseitigen Dampfbremse [11]
  • Ein-Personen-Arbeit [12] möglich
  • leichter Transport
  • einfacher Zuschnitt
Nachteile
  • Holzstäube (Weich-, Hartholz) sind in der MAU-Wert [13]liste als Stoff mit “ begründetem Verdacht auf Krebs erzeugendes Potenzial“ eingestuft, bisher aber nicht nachgewiesen
  • beim Sägen, Trennen in Innenräumen hohe Staubentwicklung, Staubschutzmaske notwendig