Mit einem Wärmedämmputz wird versucht, die Funktion des Putzes (Herstellung der Luftdichtheit [1] der Außenwand und Feuchteschutz) mit einer verbesserten Wärmedämmung [2] zu verbinden.
Wärmedämmputz besteht im Allgemeinen aus einem Kalk-Sand bzw. Kalk-Sand-Zement-Gemisch unter Beifügung einer mehr oder weniger großen Menge von wärmedämmenden Zuschlagstoffen bzw. Porenbildnern. Als Zuschlagstoffe werden z.B. Polystyrol [4] -Granulat oder Perlite [5]-Kügelchen (geblähtes Gestein) eingesetzt. Wärmedämmputz kann sowohl außen als auch innen eingesetzt werden.
Die Wärmeleitfähigkeit [6] liegt zwischen 0,06 und 0,1 W/mK und ist damit deutlich größer als die des reinen Dämmstoffes. Um die gleiche wärmedämmende Wirkung wie die eines Wärmedämm-Verbundsystem [7] zu erzielen, muss daher etwa mit der doppelten Dicke Putz gerechnet werden.
Anwendungsfälle für Wärmedämmputz
Da Wärmedämmputz maximal 10 cm und in einem Arbeit [8]sgang nicht stärker als 5 bis 6 cm aufgetragen werden kann, sollte sich der Einsatz von Wärmdämmputz auf folgende Anwendungsfälle beschränken:
- Stark zerklüftetes Mauerwerk soll geebnet werden
- Wände die nicht mehr ganz senkrecht stehen, können durch unterschiedlich starken Putzauftrag wieder in die Senkrechte gebracht werden
- Aus bestimmten denkmalpflegerischen Gründen kommt nur ein mineralischer Putzauftrag in Frage
- Zur Verfüllung von breiteren Schlitzen
Das Preis-Leistung [9]sverhältnis von Wärmedämmputz ist bezogen auf die erreichte Kosteneinsparung an Heizenergie schlecht. Wärmedämmputz neigt gelegentlich zur Rissbildung infolge von Frost-Tau-Wechseln bzw. hoher thermischer Beanspruchung im Sommer.