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Innendämmung

Mit einer Innendämmung [1] wird die Wärmedämmung [2] eines Bauteiles durch luftdichte und lückenlose Montage von geeignetem Dämmstoff auf der Innenseite verbessert. Leider hat die Innendämmung einen schlechten Ruf, da sie oft als Auslöser oder Verursacher von Feuchte- und Schimmelschäden gesehen wird.

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Innendämmung
Diese Auffassung ist jedoch – wenn wichtige Verarbeitungshinweise beachtet werden – unbegründet. Innendämmungen sind meist sinnvoll und sicher!

Allerdings wird eine Innendämmung aus verschiedenen Gründen nicht selten falsch ausgeführt, was tatsächlich zu Bauschäden führen kann. Hier gilt: Innendämmungen müssen sorgfältig gep [4]lant und ausgeführt werden, um Bauschäden zu vermeiden. Der prinzipielle Aufbau der Innendämmung ist dabei immer gleich. Aber: Auch bei der Innendämmung liegt der Bauteufel im Detail. In einer Klima [5]zone, die sich vom Mittelmeerraum stark unterscheidet, leiten sich spezielle konstruktive Anforderungen aus dem Temperaturprofil und der Luftfeuchtebelastung ab. Entscheidend ist eine lückenlose und luftdichte Ausführung.

Die Innendämmung ist immer dann erste Wahl,

  • wenn das Gebäude [6] oder die Fassade unter Denkmalschutz stehen;
  • die Fassade noch sehr gut erhalten ist oder erhalten werden soll;
  • der oder die Räume nur zeitweise beheizt werden sollen (häusliches Büro, Hobbyraum, Gästezimmer, Kirche, Versammlungsräume, Werkstatt usw.);
  • nachträglich Kellerräume zu Wohnräumen umgenutzt werden;
  • Raum für Raum in Eigenleistung wärmegedämmt werden soll;
  • einzelne Wandflächen wegen geringer Wärmedämmung sehr kalt sind (z.B. auch Innenwände zu Treppenhäusern);
  • infolge des Zuschnittes eines Raumes für Möbelstücke (z.B. Küchenzeile) nur eine Aufstellung vor einer schlecht gedämmten Außenwand in Frage kommt.

Von der Innendämmung jedoch ist abzusehen:

Kann die Ursache für durchfeuchtete Wände nicht beseitigt werden, ist auf der ungedämmten Wand raumseitig besser ein Sanierputz bzw. Salzspeicherputz aufzutragen, der die Wasserdampfabgabe nicht behindert. Eine dämmende Alternative auf feuchten Wänden stellen unter bestimmten Bedingungen Kalziumsilikatplatten dar.

Lässt die Innendämmung das Mauerwerk atmen?

Oft wird auch die Befürchtung geäußert, eine Dämmung ließe das Mauerwerk nicht mehr atmen, und nass werden. Folglich säße man in einem sehr ungünstigen Raumklima [7], ohne ausreichend Sauerstoff und mit Schimmel an den Wänden. Doch dies ist eine schon seit langem widerlegte Behauptung. Die „atmende Außenwand“ gibt es nicht. Luftaustausch wird durch Lüftung herbeigeführt.

Die Wärmeverluste im Bereich der Heizkörper könnten durch eine Innendämmung deutlich reduziert werden
Die Wärmeverluste im Bereich der Heizkörper könnten durch eine Innendämmung deutlich reduziert werden
Auch eng mit dem Thema Innendämmung verknüpften Begriffe wie Folie oder Dampfsperre [8] verursachen bei vielen ein Unbehagen. Der Wunsch nach einem gesunden Raumklima verbiete es, Folien anzuwenden und irgend etwas zu sperren. Doch sind Dampfsperren und eine Folien überhaupt erforderlich, am Ende nicht sogar problematisch und gibt es da Alternativen? In den meisten Fällen sind Folien nach heutiger Kenntnis unnötig. Sogenannte Dampfbremse [9]n sind bei wenigen Dämmstoffen jedoch ratsam. In jedem Fall kommt es auf den luftdichten Einbau der Dämmmaterialien an.

Die gültige Energie [10]einsparverordnung legt keinen einzuhaltenden U-Wert [11] der Außenwände bei Anbringung einer Innendämmung fest. Orientiert man sich jedoch an den Auflagen bei Anbringung einer Dämmung von außen, so wird in der Regel das Ziel mit einer Dämmstoffstärke von etwa 8 cm handelsüblicher Dämmstoffe erreicht. Gegenüber dem Ausgangszustand ist damit meist eine Halbierung des von Außenwänden verursachten Wärmeverlustes verbunden.

Ein besonders hoher Wärmeverlust entsteht im Bereich der Heizkörper, vor allem bei den früher üblichen Heizkörpernischen. Daher kommt der Dämmung von Heizkörpernischen bzw. des Bereiches hinter den Heizkörpern eine besondere Bedeutung zu.