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Kerndämmung

Bei einer Kerndämmung [1] der Außenwand befindet sich die wirksame Wärmedämmung [2] in einem Raum zwischen zwei sep [3]arat errichteten Mauern, der Innenschale und der Außenschale.

Kerndämmung von mehrschaligem Mauerwerk
Kerndämmung von mehrschaligem Mauerwerk
Die beiden Schalen werden durch Anker oder quer liegende Steine stabil auf Abstand gehalten. Der Wärmedämmstoff [4] kann den Hohlraum komplett ausfüllen. Konstruktionen mit einer zusätzlichen Luftschicht zwischen Dämmstoff und Außenschale wurden lange Jahre als besonders effizient und langlebig angesehen. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass auf die Belüftung verzichtet werden kann, da dies keine bauphysikalischen Vorteile bringt. Stattdessen kann der gesamte zur Verfügung stehende Raum mit Dämmstoff verfüllt werden.

Die Außenschale wird als Wetterschutzschale mit besonders langlebigen Materialien, wie z.B. hart gebrannten Ziegeln (Klinker) ausgeführt. Für die Innenschale werden normale oder, in jüngeren Jahren, besser wärmedämmende Ziegel verwendet.

Kerndämmung: Verbesserung der Wärmedämmung von zweischaligem Mauerwerk

Blick in den Hohlraum mit Hilfe eines Endoskops [5]
Blick in den Hohlraum mit Hilfe eines Endoskops
Bei der Modernisierung trifft man in bestimmten Gegenden Deutschlands auf belüftetes, zweischaliges Hohlwandmauerwerk [6] ohne Dämmschicht. Der Abstand zwischen den beiden Mauern beträgt hier meist 6 cm. Die Einführung des Hohlwandmauerwerkes vor rund 100 Jahren folgte dem Gedanken, dass eine ruhende Luftschicht als zusätzliche Verbesserung der Wärmedämmung der Wand wirken würde. Herausgestellt hat sich, dass die gewünschte Verbesserung von maximal  20% eintrat, sofern die Luftschicht sich zumindest weitgehend als ruhig verhielt. In der kalten Jahreszeit ist die Luft im Spalt jedoch heftig in Bewegung, sodass eine Verbesserung der Wärmedämmung nicht eintritt. Bringt man nun die Luft durch die Modernisierungsmaßnahme sicher zur Ruhe, kann eine erhebliche Verbesserung des U-Wert [7]es der Wand beobachtet werden.

Einblasen von Dämmstoff in die Hohlwand [8]
Einblasen von Dämmstoff in die Hohlwand
Zu diesem Zweck können einblasfähige Dämmstoffe, wie Mineralwolle [9]kügelchen oder Perlite [10], in den Hohlraum eingeblasen werden – trockene Konstruktionen vorausgesetzt. Die wärmedämmende Wirkung der befüllten Wand wird sich in etwa verdoppeln. Die Oberflächentemperatur [11] wird sich bei minus 5°C Außentemperatur von etwa 12°C auf 17°C erhöhen. Das ist ein deutlicher Zuwachs an thermischer Behaglichkeit [12] bei 20°C Raumlufttemperatur.

Belüftungsöffnungen für Hohlwandmauerwerk [13]
Belüftungsöffnungen für Hohlwandmauerwerk
Einströmöffnungen zwecks gezielter Belüftung des Hohlraumes sieht der Betrachter besonders im norddeutschen Raum. Sie befinden sich an den Fußpunkten der äußeren Mauerwerksschale, unter den Fensterbänken, und über den Fensterstürzen. Diese Öffnungen müssen für die oben erwähnte Dämmmaßnahme verschlossen werden, was aber zu keinem Nachteil führt. So wurde in anderen Gegenden Deutschlands ganz ohne Belüftungsöffnungen voll funktionsfähiges Hohlraummauerwerk gebaut. Gelegentlich finden sich aus den 70er Jahren zweischalige, belüftete Wandkonstruktionen mit einer Dämmschicht von 4 bis 6 cm zwischen den Mauerwerksschalen. Die genannten Konstruktionen haben unter heutigen Gesichtspunkten eine zu schwache Dämmwirkung. Sie führen meist zu unbehaglichen Wohnsituationen und sollten daher auch modernisiert werden.