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Dachdämmung, Luftströmungen und Thermografie

Von außen aufgenommene Wärmebild [1]er ausgebauter Dachgeschossen zeigen oft Temperaturunterschiede, hervorgerufen durch Luftströmungen unter der Dachhaut.

Luftströmungen unter der Dachhaut im ausgebauten Dachgeschoss [2]
Luftströmungen unter der Dachhaut im ausgebauten Dachgeschoss
Von einigen Beratungsingenieuren werden die Temperaturunterschiede jedoch leichtfertig mit der energetischen Qualität einer Dämmmaßnahme in Verbindung gebracht. Nicht selten werden daraus Hinweise zur Verbesserung der Wärmedämmung [3] abgeleitet. Natürlich lassen Thermogramm [4]e ausgebauter Dachgeschosse Interpretationen in dieser Richtung unter bestimmten Voraussetzungen zu. In der Mehrzahl der Fälle ist jedoch keine Aussage über die Güte der vorhanden bzw. frisch ausgeführten Wärmedämmmaßnahme, deren Dämmstoffstärke oder der Lückenlosigkeit eingebrachter Dämmstoffe möglich. Der Grund ist plausibel.

Luftströmungen unter der Dachhaut

Eine Thermogafiekamera „sieht“ von außen auf belüftete Ziegel oder eine andere Art der Eindeckung und nicht unmittelbar auf eine Dämmschicht. Insofern ist mit solchen Aufnahmen nur die Lokalisierung von wärmeren und kühleren Bereichen einer Eindeckung möglich und deren Ursache, z.B. mangelhafte Luftdichtheit [5], diskutierbar. Belastbare Aussagen zur energetischen Qualität von Dämmschichten erfordern immer eine Thermografie von der Warmseite, also von innen.

Luftströmungen oberhalb von Dachflächenfenstern im ausgebauten Dachgeschoss [6]
Luftströmungen oberhalb von Dachflächenfenstern im ausgebauten Dachgeschoss
Jedoch ist auch hier eine vernünftige Aussage nur dann möglich, wenn der raumseitige Abschluss des Wohnungsausbaus nicht ebenfalls hinterlüftet ist.

Die mittels Thermografiekamera bei einer Außenaufnahme sichtbar gemachten Auffälligkeiten eines Daches zeigen Bereiche unterschiedlicher Temperatur. Sie werden durch Luftströmungen unterhalb der Eindeckung verursacht.

Die Aufnahmen geben damit also Hinweise, wo und mit welchen weiteren technischen Hilfen (z.B. der Luftdichtheitsmessung) gesucht werden kann. Keinesfalls lassen solche Aufnahmen alleine belastbare Aussagen zur ausgeführten Dämmstoffstärke oder gar dem U-Wert [7] zu. Allerdings sind die Aufnahmen für einen erfahrenen Berater meist hinreichendes Indiz für den einen oder anderen Mangel, der bei ausgeführten Wärmedämmmaßnahmen typisch ist.