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Dampfbremse, Diffusion und Luftdichtheit

Eine Dampfbremse [1] hat die Aufgabe, die durch Konzentrationsunterschiede angetriebene Wanderung von Wasserdampf zwischen den Bauteilschichten zu dämpfen (Bremse). Soll der Wasserdampftransport vollständig unterdrückt werden, spricht man von einer Dampfsperre [2]. Diese Aufgabe stellt sich bei einigen gedämmten Konstruktionen (Innendämmung [3], Dach), da feuchte Dämmschichten nur eine schwache Dämmwirkung haben bzw. zu Bauschäden führen.

Dampfbremse Intello (pro clima)
Dampfbremse Intello (pro clima)
Leider kann eine solche Dampfbremse unter bestimmten Bedingungen auch eine nachteilige Wirkung haben. Und zwar dann, wenn sie einmal in die gedämmte Konstruktion eingedrungenen bzw. bereits vorhandenen Wasserdampf  nicht rasch genug wieder heraus lässt. Als Ursachen kämen in Frage, wenn

Wird in solchen Fällen die Rückdiffusion zum warmen, trockeneren Wohnraum durch die Dampfbremse behindert, bleibt eine rasche Rücktrocknung aus. Da eine Feuchtebelastung (Diffusion [6], Konvektion [7], Anfangsfeuchte von Bauteilen, Schäden der Dachhaut) nie ganz auszuschließen ist, stellt sich immer die Frage, ob die gep [8]lante Dampfbremse unter bestimmten Bedingungen eine Trocknung der Bauteilschichten zulässt, damit die Konstruktion bauschadensfrei bleibt. Das wäre dann der Fall, wenn das Trocknungsvermögen der Konstruktion mit Dampfbremse größer ist als die Feuchtebelastung.

Trocknungsvermögen der eingesetzten Konstruktion mit Dampfbremse

Das Trocknungsvermögen einer gedämmten Konstruktion ist dann größer als die Feuchtebelastung, wenn die eingesetzte Dampfbremse „intelligent“ mit der Feuchtebelastung umgehen kann. Das wäre der Fall, wenn die Diffusionsdichte der Bremse immer dann abnimmt, wenn die Feuchtebelastung im Inneren der Konstruktion hoch ist, so dass eine Rückdiffusion ermöglicht wird. Und wenn die Diffusionsdichte der Bremse immer dann zunimmt, wenn die Wasserdampfbelastung außerhalb der Konstruktion höher ist.

Solche Dampfbremsen haben in Abhängigkeit von der Wasserdampfkonzentration dichtevariable Eigenschaften und sind im gedämmten Dachgeschoss optimal geeignet. Noch höher ist die Trocknungsreserve, wenn auch die äußere Begrenzung , d.h. das Unterdach (zur kalten Seite), diffusionsoffen ausgeführt wird.

Der Einsatz von Dampfsperren und Dampfbremsen mit konstant hohem Diffusionswiderstand [9] ist wegen der nicht vorhandenen bzw. schwachen Rückdiffusionsmöglichkeit nicht empfehlenswert. Im gedämmten Dach und bei Innendämmungen sind solche Materialien absolut ungeeignet.

Eine Leckage in der Dampfbremse führt zum massenhaften Eindringen von Wasserdampf [10]
Eine Leckage in der Dampfbremse führt zum massenhaften Eindringen von Wasserdampf
Idealerweise haben die so genannten feuchtevariablen Dampfbremsen auch Eigenschaften, die sie für die Aufgabe der Herstellung der Luftdichtheit [11] der Konstruktion ertüchtigen. Das wäre dann der Fall, wenn feuchtevariable Dampfbremsabschnitte gut miteinander, z.B. mit Hilfe von Klebstoffen oder mit sicheren Klebebändern, verklebbar sind. Dabei muss die Verklebung auch auf anderen Bauteilen, Putz- und Holzoberflächen, Kunstoffrohren, u.a.m., langfristig gut funktionieren. Diesbezüglich optimale Eigenschaften besitzen feuchtevariable Dampfbremsen, deren Oberflächen aus Papieren bzw. Baupappen bestehen. Für deren Verarbeitung gibt es zahlreiche geeignete Klebepasten, Dicht- und Klebebänder. AS-Öko-Haus verarbeitet bei der Herstellung von feuchtevariablen Dampfbrems- bzw. Luftdichtheitsebene [12]n nur systemkonforme, zugelassene Materialien (Anfrage [13]).