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Geschossdecken

Geschossdecken haben im Wohnungsbau sowohl eine trennende als auch eine stabilisierende Funktion. Deren wärmedämmenden Eigenschaften nach oben oder unten spielen praktisch keine Rolle, sofern es sich um Decken handelt, die zwei gleichmäßig beheizte Geschosse trennen.

Problematisch: untere und obere Geschossdecke
Problematisch: untere und obere Geschossdecke
Geschossdecken werden dann bei der Berechnung von Wärmeverlusten und die Behaglichkeit [1] störenden Einflüssen schlicht nicht beachtet. Die wärmedämmenden Eigenschaften der jeweils letzten Geschossdecke über und unter dem beheizten Wohnbereich sind hingegen für die Behaglichkeit und den Heizwärmeverbrauch von großer Bedeutung. Die wärmedämmenden Eigenschaften der Auflagerbereiche und der Stirnseiten aller Decken spielen auch eine Rolle. Sie sind jedoch bei der Betrachtung der Energiebilanz [2] von geringerer Bedeutung. In diesem Zusammenhang sind vor allem die durch Mängel verursachten Durchfeuchtungen, Schimmelprobleme und hellere Abzeichnungen auf dem Putz von Interesse. Das zeigen Wärmebild [3]er von Gebäude [4]n mit Massivdecken immer wieder in eindrucksvoller Weise.

Dämmung der Stirnseiten aller Geschossdecken von Bedeutung

Fehlerhafte Ausbildung der Stirnseite der Geschossdecke
Fehlerhafte Ausbildung der Stirnseite der Geschossdecke
Grund ist – wie in vielen anderen Fällen – eine mangelhafte Ausführung, planerische Schluderei, der Kostendruck oder die fehlende Überwachung auf der Baustelle. Schimmelstreifen im Fußleistenbereich oberhalb der untersten massiven Geschossdecke oder unterhalb der obersten massiven Geschossdecke haben in der Regel eine Ursache: Die Stirnseite ist nicht, halbherzig oder nur in der Höhe der Decke selbst gedämmt. Die daraus resultierende Wärmebrücke [5] im Auflagerbereich führt zu einer starken Auskühlung kurz oberhalb und unterhalb einer Massivdecke. Dadurch sinkt die Oberflächentemperatur [6] auf der Innenseite.

Richtige Dämmung der Stirnseite einer massiven Decke bei monolithischem Mauerwerk [7]
Richtige Dämmung der Stirnseite einer massiven Decke bei monolithischem Mauerwerk
Eine sichere, aber auch aufwändigere Lösung bei monolithischem Mauerwerk verlangt eine Überdämmung der Deckenstirnseite mindestens eines weiteren Steines oberhalb und unterhalb, wie im Bild dargestellt. Die im Bild angegebenen 50 mm sind jedoch nicht mehr zeitgemäß. Es sollte eine Dämmstoffstärke von wenigstens 100 mm zur Dämmung verwendet werden.

Bei einer zwei bzw. mehrschaligen Wandkonstruktion mit Dämmung kann die zusätzliche stirnseitige Dämmung der Geschossdecke entfallen, da diese Aufgabe die ohnehin verlegte Dämmung mit übernimmt.