Die unterste Geschossdecke (meist Kellerdecke) kann meist verhältnismäßig einfach und preiswert gedämmt werden, in dem ein Dämmstoff von unten oder oben angebracht wird. Eine Dämmung von oben, also von der Raumseite aus, ist meist aufwändiger. Eine zusätzliche Dämmung sollte immer dann in Erwägung gezogen werden, wenn
die Wohnung im Verhältnis zu anderen vergleichbaren Wohnungen erhöhte Heizkosten aufweist,
es fußkalt ist (Oberflächentemperatur unterhalb von 17°C bei einer Raumtemperatur um 20°C),
Dass die Wärmedämmung für die unterste Geschossdecke von Bedeutung ist, kann an Hand der U-Werte aus der Tabelle verschiedener Deckenkonstruktionen entnommen werden. Es zeigt sich, dass selbst Decken der Jahre bis 1980 nur U-Werte um 1 W/m²K aufweisen. Gegenüber einer heutigen Konstruktion mit einem U-Wert um 0,25 W/m²K resultiert daraus ein vierfach höherer Wärmestrom mit entsprechend unbehaglichen Oberflächentemperaturen („kalte Füße“).
U-Werte verschiedener DeckenkonstruktionenBei der Wärmedämmung der untersten Geschossdecke geht es darum, den Wärmestrom der oberen, beheizten Räume durch die Decke in unbeheizte Räume nach unten möglichst zu unterbinden. Damit lässt sich das durch niedrige Oberflächentemperaturen am Boden bedingte Auftreten eines Kaltluftsees (Behaglichkeitsmangel) vermeiden. Das wird im Neubau durch geeignete Konstruktionen nahezu vollständig erreicht. Im Falle der Sanierung müssen Kompromisse eingegangen werden, da nicht alle Bauteile in die Wärmedämmmaßnahme einbezogen werden können. Denn die nachträgliche Dämmung der untersten Geschossdecke ist an den Außenwänden und, soweit vorhanden, an Durchdringungen (Schornsteine) und Kellerinnenwänden zu unterbrechen. Eine Dämmung kommt allerdings nur in Frage, wenn die Geschossdecke selbst und alle Auflagerbereiche der Decke trocken sind.
Der Gesetzgeber hat in der Energieeinsparverordnung (EnEV) bei der Dämmung von Decken gegen unbeheizte Räume einem U-Wert von 0,35 W/m²K festgelegt. Die Einhaltung dieses Wertes verlangt eine Mindestdämmstoffstärke von etwa 11 cm. Dies gilt allerdings nur für Umbauten bzw. den erstmaligen Einsatz. Eine nach den Mindestanforderungen der KfW-Förderbank geförderte Maßnahme verlangt sogar einen U-Wert von 0,25 W/m²K, was einer äquivalenten Dämmstoffstärke von ca.14 cm mit Dämmstoffen der WärmeleitfähigkeitsgruppeWLG 040 entspricht.
Unterste Geschossdecke: Wärmedämmung von unten
Prinzip: Dämmung von untenDie überwiegend angewandte Methode der Geschossdeckendämmung, vor allem bei massiven Decken, ist die Wärmedämmung von unten. Dabei wird ein Wärmedämmstoff von unten möglichst ganzflächig durch Klebung und ggf. Dübeln an der Decke angebracht. Als geeignete Dämmstoffe mit etwa der gleichen wärmedämmenden Wirkung kommen in Frage:
biegesteife Dämmstoffe wie Platten aus Schaumpolystyrol oder Polyurethanschaum,
einblasfähige Dämmstoffe, wie Zellulose, bei Vorhandensein einer geeigneten verlorenen Schalung.
Die Eignung der Dämmstoffe hängt in starken Maße von der Beschaffenheit der Decke und und möglichen Ein- und Aufbauten ab. So eignen sich plattenartige, biegesteife Dämmstoffe bei einer zerklüfteten Decke, auf der zahlreiche Rohren, Kabelkanäle usw. angebracht sind, weniger. Bezüglich der Eignung einer Decke für eine Wärmedämmung ist beachten: Armaturen, Pumpen, Absperrhähne, Abzweigdosen eigen sich nicht für eine vollständige Einhausung durch den Deckendämmstoff. Auch Kaltwasserleitungen bleiben wegen der möglichen Kondensatbildung besser außerhalb der Dämmschicht. Doch Achtung: Es entsteht Frostgefahr, wenn die unterste Geschossdecke gut gedämmt wird und dadurch die Raumtemperatur im Keller absinkt. Dagegen können Heizungsrohre und Warmwasserleitungen sehr effektiv in die Deckendämmung einbezogen werden.
Wie bei allen anderen Flächendämmungen auch, muss der Dämmstoff dicht angebracht und lückenlos verlegt werden, so dass eine Unter- bzw. Durchströmung des Dämmstoffes mit Kellerluft unterbleibt. Das gilt auch für die mit dem Dämmstoff eingehausten Wasserrohre, Abwasserleitungen und elektrischen Kabelkanäle.
Folien, gleich welcher Art, gehören nicht in die Konstruktion. Bei mangelhafter Luftdichtheit der zu dämmenden Geschossdecke (z.B. bei Holzbalkendecken) gehört eine luftdichtende Ebene auf die warme Seite der Konstruktion, also auf den Fußboden des Raumes über der Geschossdecke.
Besonderheiten bei Holzbalkendecken
Unterste Geschossdecke: Dämmung mit ZellulosematerialBei Holzbalkendecken ergeben sich konstruktionsbedingt verschiedene Varianten der Geschossdeckendämmung. Eine mögliche Lösung besteht darin, die Nutzschicht der Konstruktion (meist Dielung) zu öffnen und die Füllmassen über dem Einschub durch Wärmedämmstoffe zu ersetzen. Da es sich bei den Füllmassen meist um sehr trockene schwere Sande, Lehm oder Schlacken handelt, wird das Herausheben zu einer staubigen Angelegenheit. Der Schallschutz der Decke würde sich durch den Austausch des schweren gegen leichteres Material (Dämmstoff) verschlechtern. Dies ist im eigenen Wohnhaus aber meist kein Problem. Als Dämmstoffe für eine Zwischenbalkendämmung kommen neben Mineralwolle vor allem schütt- oder einblasfähige Dämmstoffe in Frage. Für die hierfür gut geeigneten und besonders effizienten Zellulosedämmstoffe unterbreitet Ihnen der Fachbetrieb AS-Öko-Haus gerne ein Angebot (Anfrage).
Unterste Geschossdecke: Wärmedämmung von oben
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Holzbalkendecke von oben zu dämmen. Sofern die Raum- und Brüstungshöhen sowie die unveränderlichen Einbauten, wie Türen, nicht dagegen sprechen, ist die Dämmung von oben eine gute Lösung. In diesem Falle kann der vorhandene Fußboden (z.B. Dielung) verbleiben. Eine einfache und effiziente Lösung besteht darin, Holzfaserdämmplatten zu verlegen, die anschließend einem schwimmenden Estrich aus OSB-Platten erhalten. Eine Dämmung von unten ist ebenfalls möglich, ohne zusätzliche Eingriffe in die Holzbalkendecke jedoch nicht zu empfehlen. Hierbei ist die Herstellung einer luftdichtenden Ebene auf der warmen Seite unerlässlich.
Besonderheiten bei Gewölbedecken
Dämmung von Gewölbekappen mittels streifenförmigen DämmstoffabschnittenBei Gewölbedecken ist der handwerkliche Aufwand zur Wärmedämmung von unten deutlich erhöht. Es ist darauf zu achten, dass die Stahlträger der Gewölbedecke in die Dämmmaßnahme in ausreichender Stärke einbezogen werden. Eine noch vergleichsweise einfache Möglichkeit besteht darin, die einzelnen Gewölbekappen mit einem streifenförmigen Dämmstoff in Längsrichtung zu dämmen. Die einzelnen Streifen-Elemente werden versetzt angeklebt. Es besteht die Möglichkeit, später den Gewölbebogen mittels armiertem Putz abzuschließen, so dass von der zusätzlichen Dämmung nichts mehr zu sehen ist.
Prinzip: Dämmung einer Gewölbedecke von untenEine andere Möglichkeit zur Dämmung von Gewölbedecken bei gleichzeitiger Nivelierung der Gewölbeform besteht darin, eine vorher angebrachte Unterkonstruktion mit Zelluloseflocken auszublasen. Für die hierfür gut geeigneten und besonders effizienten Zellulosedämmstoffe unterbreitet Ihnen der Fachbetrieb AS-Öko-Haus ebenfalls gerne ein Angebot (Anfrage).