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Lüften lernen!

Früher ging es doch auch! Diese Antwort hört man häufig, wenn Bewohner mit Feuchte- und Schimmelproblemen auf die Lüftung angesprochen werden. Ist denn ein scheinbar einfacher Vorgang heute wirklich so problematisch geworden? Funktionierte Lüftung gestern anders als heute? Oder ist es eine neue Sparsamkeit, die die Probleme schafft? Sind gar die gedämmten Häuser schuld?

Lüften mit weit geöffnetem Fenster
Lüften mit weit geöffnetem Fenster

Lüften lernen ist kein Schulstoff, und Kinder lernen von den Eltern. Und die wiederum… Lüftung funktionierte früher tatsächlich besser, automatischer als heute. Daher bestand kein Anlass dies als Lernaufgabe in den Stoff aufzunehmen. Aber was war anders?

Zentralheizungen mit raumluftunabhängig [6] betriebenen Brennwert [7]geräten, sowie Türen und Fenster mit doppelt und dreifach liegenden Dichtungen, bringen die natürliche Be- und Entlüftung zum Erliegen. Tep [8]piche aus synthetischen Fasern, raumhoch geflieste Bäder, kunststoffbeschichtete Möbel und Tapeten verringern die Flächen, die früher den Wasserdampf zwischen speichern konnten. Wellnessoasen in der kleinen Wohnung, subtropische Pflanzen, Aquarien führen zum Mehrfachen der Wasserdampfbelastung früherer Tage.
Mit dem Wegfall des natürlichen Lüftungsantriebs durch zunehmende Abdichtung und durch den Zuwachs an Wasserdampfquellen verschlechterte sich die Raumluftqualität. Durch die Zunahme von Emissionsquellen werden außerdem mehr Schadstoffe freigesetzt. Und das verlangt aktives Lüften als einen notwendigen Vorgang zu begreifen. Für die dabei erreichte Wirkung (Luftwechsel) spielt die Häufigkeit, die Dauer und die Intensität der Lüftung die entscheidende Rolle.